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Leben und Vermächtnis
Peter Imandt setzte sich zeitlebens für Demokratie und Freiheit ein
Wochenspiegel – 23. April 2003
Saarbrücken/Völklingen (red/dos). In einer kleinen Feierstunde würdigte der Vorsitzende der Peter Imandt Gesellschaft, Michael Quetting, das Leben und Vermächtnis von Peter Imandt, der sich zeitlebens für Freiheit und Demokratie einsetzte. Dank der jahrelangen Bildungsarbeit der gleichnamigen Gesellschaft und der kürzlich erschienen Biografie über sein Leben, für die Oskar Lafontaine ein Vorwort schrieb, ist Imandt längst kein Unbekannter mehr.
Imandt, der 1823 in Noswendel geboren wurde engagierte sich während der 1848/49er Revolution, war ein enger Kampfgefährte von Karl Marx und nahm am Sturm auf das Zeughaus in Prüm teil. Dafür wurde er vom Zweibrücker Gericht zum Tode verurteilt. Doch Imandt war schon längst in die Schweiz geflüchtet. Von dort ging er nach London und um 1858 nach Dundee in Schottland, wo er eine Anstellung als Deutschlehrer fand und zahllose Artikel für Zeitungen u.a. auch für Trierer Blätter schrieb. Er starb 1897.
Als "typischen" Saarländer weißt Imandt, so Quetting, auch die Tatsache aus, dass er vor seiner Flucht häufig grenzüberschreitende Kontakte nach Lothringen und Luxemburg pflegte und noch bis ins hohe Alter den Kontakt in seine Heimatregion nicht verlor. Ãœber hundert Jahre nach seinem Tod beabsichtigt die Peter Imandt Gesellschaft Ende des Jahres im Dreiländereck von Saarland-Lothringen-Luxemburg eine Regionalkonferenz über Fragen der interregionalen Zusammenarbeit im Luxemburgischen Schengen durchzuführen. Ungewollt "wandele" man hiermit auf den Spuren Imandt. Über den es im Nachruf hieß, er sei einer der Gründerväter der 1863 gegründeten Sozialdemokratischen Partei unter August Bebel und Wilhelm Liebknecht. Mit letzterem verband ihn zeitlebens eine persönliche Freundschaft.
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