Archiv 2004







Keine Angst vor Sozialismus
Diether Dehm im Gespräch mit Michael Quetting über alternative "Wertanlagen"

16. März 2004: Er schrieb 600 Lieder und Texte u.a. für Joe Cocker, Ute Lemper, Klaus Lage, Ingolf Lück, und Gisela May. Er war 33 Jahre Mitglied der SPD und im Bundestag. Bundesvorsitzender von 43.000 Klein- und Mittelstandsunternehmer. Er managte Katharina Witt und verdiente sich, aus einfachen Verhältnissen kommend, zum Millionär. Wer glaubte, mit hohem Einkommen sei Diether Dehm ein Verfechter von niedrigen Einkommenssteuern und schnelleren Ferraris geworden, der irrt. Dehm sieht – er muss es ja wissen – in der Überwindung des Kapitalismus die beste Wertanlage für sich und andere. Folgerichtig trat er 1999, statt in den Golfclub, in die Partei des Demokratischen Sozialismus ein und wurde deren stellvertretender Vorsitzender. Wie kein anderer kämpfte er als West-Linker innerhalb der PDS für deren sozialistisches Profil: Forderung der Vergesellschaftung von Banken und Schlüsselindustrien, mehr Demokratie in den Betrieben usw. Erfolglos. Nicht nur der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), auch seinen Ost-Genossen gingen solche Forderungen viel zu weit: "Diether Dehm solle das machen, was er am besten kann: Lieder schreiben, Konzerte für den Frieden organisieren", so Gabi Zimmer über ihren Vize. Dehm wurde als stellv. Bundesvorsitzender geschasst.

Über die diffusen Ängste vor sozialistischen Elementen in Wirtschaft und Gesellschaft und was zu deren Abbau nötig ist, befragt Michael Quetting (Peter Imandt Gesellschaft e.V.) Diether Dehm: "Bleibt mein Häuschen mir?", "Wie ,verzinst' sich der Kampf gegen Demokratieabbau?", "Funktioniert Sozialismus ohne Marktwirtschaft?" u.v.a.