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Donnerstag, 20. Oktober 2011
Recht auf Stadt
Mit Dr. Andrej Holm
Nicht erst seit den Protesten gegen Stuttgart 21 ist klar, dass Städte und Stadtpolitik wichtige Orte politischer Auseinandersetzungen sind. Immer schon ging es in der Stadtentwicklung auch um die Durchsetzung von Machtansprüchen, Profite und Status – durchgängig wurde die Ausgrenzung und Repression bestimmter Personengruppen und Verhaltensweisen betrieben. Die durch Mietsteigerungen verdrängten BewohnerInnen bestimmter Straßen und Viertel (Prozesse der Gentrifizierung), die unerwünschten Obdachlosen im Stadtzentrum und auf der Parkbank sowie die Kaufunwilligen im halböffentlichen Einkaufszentrum stehen sinnbildlich für verschiedene Ebenen und Entwicklungen.
Die soziale Frage wird in der Stadtpolitik verhandelt und vermischt sich mit kulturellen und demokratischen Ansprüchen der Menschen vor Ort. Proteste, Besetzungen, Bürgerinitiativen und selbstverwaltete Räume sind Formen der Gegenwehr und Interessendurchsetzung.
Dr. Andrej Holm beleuchtet aktuelle Prozesse der Ausgrenzung, Gentrifizierung und Repression, fragt nach dem „Recht auf Stadt“ und den AkteurInnen einer anderen Entwicklung der Städte. Die Situation in Saarbrücken soll in der Diskussion im Anschluss an den Vortrag zum Thema werden.
Dr. Andrej Holm Sozialwissenschaftler und u.a. als Lehrbeauftragter an der Humboldt-Universität zu Berlin tätig. Er forscht zu Themen der Stadterneuerung, Gentrifizierung und Wohnungspolitik im internationalen Vergleich. Er ist politisch aktiv in antifaschistischen Initiativen und Bewegungen einer linken Wohnungs- und Stadtteilpolitik.
IM VORTRAGSSAAL DER
ROSA-LUXEMBURG-STIFTUNG/PETER-IMANDT-GESELLSCHAFT
66111 SAARBRÜCKEN
FUTTERSTR. 17-19
Beginn 18:00 UHR
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