v.l.n.r. Moderator Thomas Schulz (DGB-Saar), Lothar Schnitzler (DIE LINKE), Dr. Carsten Meier (IHK-Saarland), Friedrich Esser (International Fisch Farming Technologie)
2. v.l. Stadtwerke Völklingen Geschäftsführer Jochen Dahm
Lothar Schnitzler von den Linken befürchtet einen Flop zu Lasten der Stadtwerke Kunden. |
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 Wahnsinn oder Innovation - Meeresfischzucht in Völklingen?
Podiumsdiskussion über Meeresfischzuchtanlage
Erstmalig trafen am Dienstag, 10. Februar im Saarbrücker Weinbistro Archipenko Befürworter und Gegnern der geplanten Meeresfischzuchtanlage auf dem ehemaligen Kokereigelände in Völklingen-Fürstenhausen aufeinander.
Zur Einführung stellte Dr. Manfred Klinkhardt, Biologe und Redakteur bei "Fischmagazin" unterschiedliche Fischzuchtsysteme vor. Klinkhardt verschwieg nicht, dass Aquakulturen im Binnenland mit erheblichen wirtschaftlichen Risiken behaftet sind. Das in Völklingen zur Anwendung kommende Salzwasserfischzuchtsystem sei zudem eines der kompliziertesten überhaupt. Erst im letzten Jahr sei in England eine Meeresfischzuchtanlage mit einer Jahresleistung von 750 Tonnen Wolfsbarschen Pleite gegangen. Klinkhardt wörtlich: "die Geschichte der Kreislaufanlagen in Deutschland ist bisher eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen."
In der von Thomas Schulz (DGB-Saar) moderierten Diskussionsrunde diskutierten
- für die IHK Saarland: Dr. Carsten Meier
- für die Partei DIE LINKE: Lothar Schnitzler
- Friedrich Esser, International Fisch Farming Technologie (IFFT)
- Jürgen Krewer von "Mehr Demokratie e.V." ließ ein schriftliches Statement austeilen, da er am Dienstag kurzfristig verhindert war.
Erfreulicherweise nahm auch der Geschäftsführer der Stadtwerke Völklingen Jochen Dahm an der Veranstaltung teil. Erstmalig informierte Dahm die Öffentlichkeit darüber informiert, dass die Meeresfischzuchtanlage nicht wie bisher bekannt 12 Mio Euro, sondern 15 Mio Euro kosten werde. Nach Angaben Dahms betrage das Eigenkapital der Stadtwerke-Tochter "Operative Fischzucht Vöklingen GmbH" 5 Mio Euro. Die Saar LB gebe einen Kredit in Höhe von 10 Mio Euro "ohne jegliche Sicherheiten", wie Dahm betonte. Ein Vorgang der von vielen Teilnehmern bezweifelt wird.
Die Informationsveranstaltung verlief in ruhiger und sachlicher Atmosphäre. Mehrere Teilnehmer bekundeten anschließend eine Bürgerinitiative gegen die Fischzuchtanlage in Völklingen gründen zu wollen.
Ausführlicher Bericht folgt!
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