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Erhard Kiehnbaum
Jahrgang 1947, nach dem Abitur und Lehre als Elektriker, Besuch der Offiziersschule "Ernst Thälmann". 1968 Ernennung zum ersten Offiziersdienstgrad und Entlassung aus »außergewöhnlichen persönlichen Gründen«. Seit 1968 Berufsschullehrer; pädagogisches Zusatzstudium an der Universität Greifswald; von 1975 bis 1980 Philosophiestudium: Diplom; Ernst-Moritz-Arndt-Preis.
Publikationen: Veröffentlichung von neuentdeckten Marx-Engels-Dokumenten und biografische Arbeiten über den Freundeskreis von Marx und Engels.
Peter Imandt – Eine politische Biografie

Von Erhard Kiehnbaum

„Aus wenigsten drei Gründen sollte man froh sein über die Publikation. Sie bringt uns das Leben eines aufrechten demokratischen Sozialisten des 19. Jahrhunderts nahe, über den selbst Spezialisten bisher kaum etwas wussten."
Martin Hundt in „Neues Deutschland".

Erstmals wurde der Autor Erhard Kiehnbaum auf den Namen Peter Imandt aufmerksam, als er in den blauen Bänden der Marx Engels-Werkausgabe einen Brief, datiert vom 18. Februar 1870, aus Broughty Ferry bei Dundee in Schottland las, in dem ein Mann darüber klagt, dass ihn die preußische Regierung "seit Jahren mit Mahnbriefen wegen einer Schuld, die die Bonner Universität reclamirt«, belästigen würde. Der eingeklagte Betrag von fünfzig Talern schien ihn jedoch weniger zu bedrücken als die zu erwartenden »Reclame von Greifswalde".

Damit war die Neugier geweckt. Der Weg zum Greifswalder Universitätsarchiv war kurz und die Bereitschaft, behilflich zu sein, groß. So konnte der Faden aufgenommen werden, der in die Vergangenheit führte. Briefe, Zeitungsartikel und Polizeiberichte aus Berlin, Moskau, London, Amsterdam, Trier, Bonn, Genf und Zürich ließen Stück für Stück das Wirken eines Mannes lebendig werden, der nie im Rampenlicht gestanden hat, dessen Name aber dennoch in die Geschichte eingegangen ist.

Peter Imandt wurde 1823 im saarländischen Noswendel geboren. Als Student nahm er am Befreiungskampf in Schleswig-Holstein teil, wurde in Trier aktives Mitglied des demokratischen Vereins und redigierte dessen Blatt, zugleich spielte er im Turnverein eine führende Rolle. 1849 nahm er am Sturm auf das Prümer Zeughaus und an den Kämpfen in Baden und der Pfalz teil, weshalb er in die Schweiz emigrieren musste. Von dort wegen der "Theilnahme an politischen Umtrieben" ausgewiesen, strandete er schließlich in England, wo er in Dundee über vierzig Jahre als Sprachlehrer wirkte. Er war mit Karl Marx und Friedrich Engels, Ferdinand Freiligrath, Wilhelm Liebknecht, Victor Schily und Adolph Cluß befreundet. Friedrich Adolph Sorge, einer der Begründer der Arbeiterbewegung in den USA, bekannte freimütig dass er durch Imandts "eifrige Propaganda" einen Teil seiner "ideologischen Schwärmereien verloren und etwas Einsicht in die proletarische Bewegung" gewonnen habe. In einem Nachruf von 1897 wird Imandt zu den Pionieren der SPD gezählt, die einen "so großen Einfluss im Reichstag erlangt hat".

Karl Dietz Verlag, Berlin.
144 Seiten, broschürt 9,90 EUR.
ISBN: 3-320-02030-7



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