Archiv 2004



Autonomie oder Schacher? 50 Jahre nach dem Saarstatut

21. Oktober 2004: Am 23. Oktober 1954 unterzeichneten der Französische Präsident Pierre Mendès-France und Bundeskanzler Konrad Adenauer die Pariser Verträge. Es war ein ganzes Vertragspaket, darunter das so genannte "Saarstatut", das den künftigen Sonderstatus des Saarlandes regelte und den Saarländern zur Abstimmung vorgelegt werden sollte.

Ein Jahr später, am 23. Oktober 1955 lehnte die saarländische Bevölkerung das Statut mit 67,71 Prozent der Stimmen ab. Worum ging es bei dem umstrittenen Deal zwischen Bonn und Paris? War es eine vertane Chance, das Grenzland zum Vorreiter für die späteren europäischen Vereinigungsbestrebungen zu entwickeln? Wie viel Autonomie wollte man dem Saarland zugestehen? War das Saarstatut der Preis für die Zustimmung Frankreichs zur Wiederaufrüstung und zur Aufnahme West-Deutschlands in die NATO?

Das Saarstatut und die Pariser Verträge hatten erhebliche Auswirkungen auf das friedliche Zusammenleben vieler Saarländer. Befürworter und Gegner formierten sich und standen sich - oft ging ein Riss durch ganze Familien - unversöhnlich gegenüber. Welche Argumente hatten Sie?

Um einer Verklärung der Ereignisse und Legendenbildung entgegen zu wirken informiert der Historiker Dr. Luitwin Bies über die tatsächlichen Hintergründe. Dr. Bies nahm übrigens selbst aktiv am Volksabstimmungskampf teil.

Referent: Dr. Luitwin Bies
Saarbrücken, Galerie im Filmhaus (Mainzer Straße 8)
Donnerstag, 21. Oktober 2004

Weitere Infos unter:
www.vvn-bda-saar.de